Über Qi Yang

 

Das Interessante an den Werken von Qi Yang in diesen Jahren ist ihre permanente Auseinandersetzung mit zwei malerischen Konzepten, die sich ebenso widersprechen wie gleichermaßen auch entsprechen. Die chinesische Tuschmalerei  – vor allem, wenn sie aus der Kalligraphie heraus entwickelt ist – erfordert bereits einen hohen Grad an Abstraktion. Der große Einfluss, den der Zen-Buddhismus genommen hat und der seinerseits auch die Künstler Europas nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht hat, findet seinen unmittelbaren Widerhall in der abstrakten Malerei in der chinesischen Tuschmalerei wie auch im Informell. Qi Yang setzt hier an und erweitert diesen in zweierlei Hinsicht: Er unternimmt eine Verbindung zwischen der künstlerischen Ausfassung Chinas und Europas sowie zugleich mit der Frage nach Abstraktion und Figuration. Indem er Materialien in seiner Malerei integriert, schließt er zwar an die großen Künstler wie Hoehme und Schumacher an, zugleich aber auch an die Frage nach der Figuration, nach der Rückanbindung an die reale Lebenswelt.

 Qi Yang   Abstrakt – Figurativ - Zeitgenössisch   Ein Dialog

 von Prof. Dr. Beate Reifenscheid, Direktorin des Ludwig Museums Koblenz / Katalog „Qi Yang - Echo“  

 zur Einzelausstellung Qi Yangs in der Author Gallery Shanghai  2014